Montag, 16. Juni 2014

Unkraut vergeht nicht...

Hallo Ihr Lieben,

wahrscheinlich wird hier der eine oder andere, der meinen Blog noch nicht so lange liest sich denken, was ist das denn für ein Hypochonder. Schön wäre es! Ich würde mich auch freuen, wenn ich mal wieder den Elan hätte, meinen Blog vernünftig zu führen.

Den Schlaganfall habe ich gut überstanden. Aber leider machte mein Herz immer noch nicht so mit, wie man sich das wünscht. Ich sollte zunächst schon am 14. Mai ins Krankenhaus um einen Herzschrittmacher zu bekommen. Mein Arzt rief mich aber wenige Tage vorher an und sagte, daß er den Termin gecancelt hat und ich erst mal am 19. zum Prof. sollte um zu gucken, ob man nicht was anderes machen könnte damit es mir besser geht. Gesagt getan...ich wollte ja auch alles ausschöpfen. Mit dem Prof. einigte ich mich darauf am 26. Mai wieder zu kommen und es würden einige "kleinere" Eingriffe gemacht, damicht es mir besser geht und wenn dann alles o.k. ist, bräuchte ich keinen Schrittmacher. Leider war ich aber am 26. so erkältet, daß man mich nicht unters Messer gelegt hätte und das ganze verschob sich nochmals auf den 4.6. Wie gesagt, es ging mir die ganze Zeit richtig schlecht, aber das gibt man ja nicht so zu und wenn man ein Leben lang ein defektes Herz hat, jammert man ja auch nicht sofort los. Als ich dann endlich am 5.6. zum Schluckecho (TEE) und zur Kardioversion mit anschließender Ablation (EPU) kam, wurde ich beim Aufwachen darüber informiert, daß ich am nächsten Tag doch einen Schrittmacher bekommen sollte und ich bis zur OP auf einer Überwachungsstation bleiben müsse. Ich war nicht so begeistert, aber letzendlich hat es mein Leben gerettet, daß ich genau in der Zeit unter Monitorüberwachung stand. Morgens vor der OP bekam ich Kammerflimmern. Das heißt die Herzkammer bewegt sich sehr schnell ohne das wirklich Blut gepumpt wird. Das ist gleich zusetzten mit einem Herzstillstand. Das tolle Team in diesem Krankenhaus hat mich aber, wie man so schön sagt, wiedergeholt. An diesem Tag wurde also nichts gemacht, weil ich mich davon erst mal erholen musste. Am Samstag wurde ich auch nicht informiert wie es weitergeht, ich lag ja auf Intensivstation und war dort ja gut aufgehoben. Das es wahnsinnig zermürbend ist, wenn man als Patient nicht weiß, wann und wie es weitergeht, daß ist den Ärzten manchmal egal. Dann kam ja Pfingsten-----ich immer noch auf Intensivstation. Wie ihr sicher wisst, war hier im Ruhrgebiet Pfingstmontag ein heftiges Unwetter. Man hatte mir versprochen, daß ich Dienstags mir dem Professor sprechen könnte wie es weiter geht. Aber durch höhere Gewalt war es dem am Dienstag gar nicht möglich zu mir zu kommen. Alle Wege waren versperrt und so hat sich alles noch mehr verschoben. Aber man gibt die Hoffnung ja nicht auf... am sagte mir, ich würde Mittwoch operiert und sollte dann nüchtern bleiben. Am Mittwoch tat sich erst mal nichts. Am Nachmittag (ich hatte noch nichts getrunken und gegessen) hab ich dann nach dem Prof. gefragt. Ein Stationsarzt sagte mir dann, ich würde an dem Tag nicht operiert, aber der Prof, käme gleich, er müsse mir noch einiges erklären. Als er dann da war, verkündete er, ich bräuchte einen Schrittmacher mit Defibrillator. Donnerstag war es dann endlich soweit. Ich bekam meinen neuen Motor. Heute vier Tage nach der op kann ich zwar keine Bäume ausreißen und muß mich noch sehr lange Zeit schonen, aber ich merke trotzdem, daß ich sowas wie eine neue Lebensqualität bekommen habe. Ich bin jetzt 43 Jahre alt und hoffe, daß ich mit künstlicher Herzklappe und Schrittmacher mit Defibrillator euch noch lange erhalten bleibe.

Trotz des vielen Verschiebens habe ich das Gefühl, man hat im Johannes-Hospital geschaut, was für mich  das beste ist und hat mir nich irgendwas eingebaut. Vielen Dank allen die daran irgendwie beteiligt waren. Vielen Dank auch allen die während der Zeit an mich dachten.

Sollte das für euch ein langweiliger Post gewesen sein, dann ist das nun mal so. Für mich war es superwichtig das mal loszuwerden.

"Genieße die kleinen Dinge im Leben, irgendwann wirst Du merken, daß es die großen waren."

Bis bald
Eure Prüsseliese